Bachelor-/Masterarbeit:
In der heutigen digitalen Welt gibt es eine Vielzahl von Ansätzen wie das Internet of Things (IoT), Datentreuhänder und Datenräume, um Daten auszutauschen und zu verwalten. Alle Ansätze verbindet, dass komplexe Datenökosysteme entstehen. Bisher ist jedoch häufig unklar, welchen konkreten Mehrwert ein bestimmtes Datenökosystem für die beteiligten Akteure schafft und welche Faktoren die Akzeptanz und Nutzung beeinflussen, was fundierte Investitions- und Gestaltungsentscheidungen erschwert. Dem kann durch modellbasierte Beschreibungen von Datenökosystemen, zum Beispiel mit der Data Ecosystem Description Language (DEDL) und Wertmodellierungssprachen wie der e3-value modeling language, entgegengewirkt werden, da sie Strukturen, Wertflüsse und Nutzenbeziehungen explizit machen und so die Grundlage für eine systematische Bewertung des Mehrwerts bilden.
Diese Arbeit zielt darauf ab, eine Metrik beziehungsweise ein Metriksystem zur Bewertung des Mehrwerts eines Datenökosystems zu entwickeln und darauf basierend ein Framework zur Anwendung dieser Metrik zu konzipieren. Dabei sollen sowohl ökonomische Aspekte (Kosten-Nutzen, Effizienzgewinne) als auch qualitative Faktoren (Vertrauen, Transparenz, Interoperabilität, Nutzerakzeptanz) berücksichtigt werden. Zur fachlichen Fundierung können Technologieakzeptanzmodelle wie das Technology Acceptance Model (TAM) und die Unified Theory of Acceptance and Use of Technology (UTAUT) sowie Ansätze der Wertmodellierung, insbesondere die e3-value modeling language, herangezogen werden. Das konzipierte Framework soll anschließend prototypisch umgesetzt werden. Aufbauend darauf sollen Aussagekraft, Sensitivität und Benutzerfreundlichkeit evaluiert sowie die Eignung der Metrik anhand von Beispielszenarien gezeigt werden.
Teil der prototypischen Umsetzung soll eine webbasierte grafische Benutzeroberfläche auf Basis von Python Flask und Angular oder Vue sein, über die modellierte Datenökosysteme ausgewählt, Bewertungsparameter konfiguriert, Berechnungen gestartet und die Ergebnisse der Mehrwertbewertung visualisiert werden können, zum Beispiel in Form von Kennzahlen, Diagrammen oder Wertflussansichten. Das Framework soll modular aufgebaut sein, sodass insbesondere die Kopplung an DEDL- oder e3-value-Modelle, die Berechnungslogik der Metriken und die grafische Darstellung flexibel austauschbar und erweiterbar sind.
Die Arbeitspakete umfassen:
- Untersuchung des aktuellen Stands der Technik im Bereich Bewertung von Informationssystemen und Datenökosystemen, einschließlich Technologieakzeptanzmodellen (z.B. TAM, UTAUT) und Ansätzen zur Kosten-Nutzen-Analyse
- Analyse relevanter Mehrwertdimensionen von Datenökosystemen (z.B. ökonomischer Nutzen, Effizienzgewinne, Datenqualität, Interoperabilität, Vertrauen, Nutzerakzeptanz) und Ableitung geeigneter Bewertungskriterien
- Untersuchung geeigneter Modellierungssprachen zur Abbildung von Wertflüssen und Kosten-Nutzen-Strukturen in Datenökosystemen, beispielsweise der e3-value modeling language
- Entwicklung einer auf DEDL aufbauenden Metrik zur Bewertung des Mehrwerts von Datenökosystemen, das sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte integriert
- Entwicklung eines modularen Frameworks, das mittels DEDL modellierte Datenökosysteme einliest, die entwickelte Metrik anwendet und Ergebnisse strukturiert aufbereitet
- Prototypische Implementierung des entwickelten Frameworks mittels Python Flask sowie Angular oder Vue, einschließlich Integration der Metrikberechnung und Visualisierung in eine grafische Benutzeroberfläche
- Anwendung und Evaluation der Metrik anhand ausgewählter Beispiel-Datenökosysteme, inklusive Diskussion der Aussagekraft, Sensitivität und praktischen Einsetzbarkeit der Mehrwertbewertung
Betreuer: Klöpper
